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Auswandern nach Uruguay

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Berlin: Dienstag 19.03.24 08:58 | Montevideo: Dienstag 19.03.24 04:58

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Geschichte Uruguays I: Von der 'Banda Oriental' zur 'Schweiz der Amerikas'

Geschrieben von Manfred Burger   
Erstellt: Sonntag, 28. Juni 2009

Uruguays Geschichte ist viel spannender als man denkt! Hier ein kurzer Abriß von der "Entdeckung" bis zum Eintritt in die Moderne.

1. Die Kolonialzeit

Uruguay zwischen Spanien und Portugal

1514/16 - 1777

Alte Landkarte des Río de la PlataWann die Mündung des Río de la Plata (des "Silberflusses") und damit auch Uruguay zum ersten Mal von Europäern entdeckt wurde, ist umstritten. Nach der spanischen Version der Dinge, die die gemeinhin kolportierte darstellt (die Sieger schreiben die Geschichte), war Juan Díaz de Solís anno 1516 der erste, der den Río de la Plata erreichte. Von portugiesischer Seite wird dem jedoch entgegengehalten, unter Berufung auf Aufzeichnungen des Augsburger Handelshauses Fugger, daß dies den Schiffen zweier ihrer Landsleute -Nuño Manoel und Cristóbal de Haro, reiche Händler aus Lissabon- bereits zwei Jahre zuvor gelungen sei. Deren Flotte war jedoch auf ihrem Rückweg von den Spaniern in der Karibik gekapert worden...

Bild: Alte Landkarte des Río de la Plata.

Das Gebiet des heutigen Uruguay lag eindeutig in dem der spanischen Krone 1494 durch den Vertrag von Tordesillas zugesprochenen Teil Südamerikas. Aber nicht zuletzt weil Spanien der Plata-Region lange Zeit keine große Aufmerksamkeit schenkte, weigerte sich Portugal beharrlich, den spanischen Anspruch auf das nördliche Ufer des Rio de la Plata anzuerkennen. Die Folge war eine lange Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen um den Besitz der "Banda Oriental del Uruguay" ("Region östlich des Uruguay"), wie das Gebiet östlich des Flußes Uruguay, der dem Land später seinen Namen gab, damals genannt wurde.

Colonia del Sacramento, Uruguay - Häuser aus dem 17. Jahrhundert

Die erste ständige Ansiedlung auf dem Gebiet des heutigen Uruguay wurde 1624 von den Spaniern in Soriano (am Río Negro) gegründet. Die erste militärische Festung (Portugals) in der Banda Oriental folgte ab Januar 1680: Das Fort "Nova Colonia do Sacramento" wurde unter Leitung von Manuel Lobo errichtet, dem Gouverneur des 1565 gegründeten Río de Janeiro (Zentrale des portugiesischen Herrschaftsbereichs, dem heutigen Brasilien), und sollte im Verbund mit anderen Befestigungsanlagen dazu dienen, den portugiesischen Machtbereich nach Süden gegen die Spanier abzusichern.

Foto: Original-Häuser und Straßenpflaster aus der Kolonialzeit sind noch heute in Colonia del Sacramento (Uruguay) zu sehen. Das Historische Zentrum des Städtchens wurde 1995 von der UNESCO in seiner Gesamtheit zum "Kulturerbe der Menschheit" erklärt (http://whc.unesco.org/sites/747.htm).

Wegen seiner strategisch wichtigen Lage -knapp unterhalb der Vereinigung des Rio Uruguay mit dem aus Brasilien und Argentinien kommenden Rio Paraná, die gemeinsam den Rio de la Plata bilden, auf der einzigen felsigen Stelle des gesamten Küstenverlaufs und direkt gegenüber vom nur 40 km entfernten Buenos Aires gelegen- war das heute so friedliche Städtchen über viele Jahrzente Zankapfel (span. "Manzana de la Discordia", wie die Stadt auch genannt wurde) der iberischen Kolonialmächte, mit mehrfachem blutigem Besitzerwechsel, bis es 1777 definitiv unter spanische Kontrolle geriet.

Montevideo war die erste spanische Bastion nördlich des Río de la Plata und zugleich die letzte Stadt, die die Spanier auf dem südamerikanischen Kontinent gründeten. Es sollte als strategisches Bollwerk gegen die Portugiesen dienen, die in diesem Punkt den Vertrag von Tordesillas mißachteten und sich auf dem Territorium des heutigen Uruguay ausbreiteten, obwohl dies zum spanischen Einflußbereich gehörte. Deswegen erteilte der spanische König Philipp V. Im Jahre 1717 seinem Gouverneur in Buenos Aires den Befehl, die gegenüberliegende Bucht zu befestigen und zu besiedeln.

Doch die Rivalen aus Lissabon waren erst mal schneller. 1723 begannen sie mit Aushebungsarbeiten für die eine Festung an der strategisch wichtigen "Bucht von Montevideo", wie die Bay heute heißt. Nun konnten die Spanier keine Zeit mehr verlieren. Eine im Januar 1724 aus Buenos Aires übergesetzte Militärexpedition machte das Vorhaben zunichte und errichtete noch im selben Jahr (ab April) eine neue Garnison an derselben Stelle (der heutigen Plaza Matriz) mit zunächst 110 Mann und schwerem Geschützpark zur Kontrolle der Bucht. Von 1724 bis 1741 baute man die Batterie zum Fort San José aus (abgerissen 1879). Zu diesem Zeitpunkt kamen auch die ersten Siedler aus Buenos Aires und den kanarischen Inseln an. Zwei Jahre später, 1726, ließ der erste Gouverneur und offizielle Gründer der Ansiedlung, Bruno Mauricio de Zabala (1682-1736), weitere Familien aus Buenos Aires nach Montevideo kommen, um dem Wachstum der jungen Stadt Auftrieb zu geben. Dieses Jahr gilt auch als Gründungsjahr der Stadt, die 1730 zu Ehren Philipps V. in San Felipe y Santiago de Montevideo umbenannt wurde. Damit war die erste Gründerphase der Stadt (1724-1730) abgeschlossen, die in ihren Anfängen die Größe eines winzigen Dorfes hatte, das bequem auf die kleine Halbinsel paßte, die heute die Altstadt umfaßt.

Bild: Plan von Montevideo, 1783.
Rechts die Zitadelle, die die Stadt nach Osten sicherte.
Links der Bildmitte das 'schräg versetzte' Fort San José.

Nach einem Jahrhundert wechselvoller Kämpfe wurde die Banda Oriental schließlich 1777 im "Frieden von Ildefonso" dem im Vorjahr neu geschaffenen spanischen Vizekönigreichs La Plata einverleibt. 

 
2. Die Unabhängigkeitskriege

Uruguay zwischen Argentinien und Brasilien

1810 - 1828

Doch damit waren die kriegerischen Auseinandersetzungen nur für kurze Zeit beendet. Mit dem Zerfall des spanischen Imperiums und den beginnenden Unabhängigkeitskriegen wurde Uruguay erneut zum Zankapfel - und wieder zwischen Buenos Aires und Río de Janeiro, die dieses Mal jedoch in eigener Regie operierten.

Zu dieser Zeit, um die Jahrhundertwende, zählte Uruguay nur rund 60.000 Einwohner, von denen ein Fünftel in Montevideo lebte. Die übrigen waren Estancieros, im Hinterland umherschweifende Gauchos und Charrúa-Indios (Bild), die kriegerischen Ureinwohner der Banda Oriental, die später praktisch vollständig ausgerottet wurden.

Die Fanfaren der Französischen Revolution (1789) von "Liberté, Egalité, Fraternité" und auch die des (Nord-)Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs (1775 - 1783) wurden auch in Südamerika deutlich vernommen. Hinzu kam, daß die "Madre Patria", die Kolonialmacht Spanien, durch die auf die Französiche Revolution folgenden Koalitionskriege (1792 - 1807), tlw. auch Napoleonische Kriege genannt, stark geschwächt worden war. Ihre Flotte war, zusammen mit der französischen, am 21. Oktober 1805 in der Seeschlacht am Kap Trafalgar von der britischen Royal Navy unter Admiral Horatio Nelson vor der eigenen Küste im Rahmen des dritten Koalitionskrieges versenkt worden. 1808 hatte Napoleon seinen Bruder Josef als König von Spanien eingesetzt.

General Francisco Javier Elío (* 1766 in Pamplona / Navarra, † 1822 Valencia), Vizekönig der spanischen La-Plata-KolonieIn Buenos Aires wurde der spanische Vizekönig Baltasar de Cisneros im Mai 1810 vertrieben und durch einen Regierungsrat ("Junta Grande", auch "Junta de Mayo" genannt) ersetzt. Im Anschluß daran wurde Montevideo unter dem neuen Vizekönig, General Francisco Javier Elío (* 1766 in Pamplona / Navarra, † 1822 Valencia; Bild links), zum Zentrum der spanischen Royalisten, die 1811 die Stadt besetzten, um von hier aus zu versuchen die Autorität der spanischen Krone in den aufrüherischen La-Plata-Provinzen wieder herzustellen.

Elío war 1806 als Militärkommandant nach Montevideo entsandt worden, um gegen die Briten zu kämpfen, die den Rio de la Plata bedrängten. Wegen seiner großen Verdienste um den Schutz von Buenos Aires im Juli 1807 wurde er zum Gouverneur von Montevideo befördert. Nach einem Zwischenaufenthalt in Spanien (1810) kehrte Elío im Januar 1811 als neu eingesetzter Vizekönig in das nun zur Hauptstadt der La-Plata-Kolonie avancierte Montevideo zurück. 1812 wurde er nach Spanien zurückberufen, wo er 1822 -ein überzeugter Absolutist bis zum Schluß- wegen seines Widerstands gegen die liberalen Reformen auf der Iberischen Halbinsel im Gefolge der Revolution von 1820 hingerichtet wurde.

 
Artigas und seine "Revolution der Armseligen"

José Gervasio Artigas - "Artigas en la Ciudadela", Ölgemälde von Juan Manuel Blanes, 1884Gegen diese neue Reaktion unter Elío organisierte sich ab Februar 1811 unter der Führung des heutigen Nationalhelden Uruguays, José Gervasio Artigas (* 19. 6. 1764 in Montevideo, Uruguay, † 23. 9. 1850 in Ibiray, Paraguay), im Landesinneren eine breite Aufstandsbewegung, getragen von lokalen Grundbesitzern und - dies vor allem - den Viehhirten, Landarbeitern und auch Charrúa-Indios, mit denen Artigas seit seiner Jugend intensiven Umgang hatte.

Bild: "Artigas en la Ciudadela", Ölgemälde von Juan Manuel Blanes (1884), das am meisten reproduzierte Artigas-Portrait.

Nachdem Vizekönig Elío der revolutionären Junta Grande in Buenos Aires im Namen der spanischen Krone den Krieg erklärt hatte, quittierte Artigas am 15. Februar 1811 seinen Dienst als -inzwischen- Hauptmann ("Capitán") der Blandengues und Kommandant von Colonia und begab sich nach Buenos Aires, um ebendieser Junta seine Dienste im Kampf für die Unabhängigkeit und gegen die absolotistische Statthalterherrschaft in Montevideo anzubieten. Mit Erfolg: Artigas wurde der Oberbefehl über die Milizen übertragen, die er aufstellen könne, und er erhielt einige Waffen und etwas Geld.

Grito de Asencio, 1811Artigas' Schritt war das Fanal für den Beginn des Aufstands. Am 27. Februar 1811 begann die Revolution in der Banda Oriental mit dem sog. "Grito de Asencio", einem in die Annalen eingegangenen revolutionären Freiheitsschwur, ausgerufen ("Grito") am Ufer des Ascencio-Flusses von Pedro José Viera und Venancio Benavides, zusammen mit einer Hundertschaft patriotischer Gauchos, dem die beiden Caudillos mit der Besetzung der Ansiedlung Mercedes noch in derselben Nacht, im Morgengrauen des 28. Februar, Taten folgen ließen. 

Bild: Zeitgenössische Darstellung des "Grito de Asencio".

Batalla de las Piedras, Uruguay, 1811 - Ausschnitt aus einem Gemälde von Juan Manuel BlanesNach seiner Rückkehr aus Buenos Aires richtete Artigas sein erstes Hauptquartier in Mercedes ein. Er übernahm die Führung der Aufständischenbewegung, deren natürlicher Führer er war und blieb, und errang auch gleich einen militärischen Achtungserfolg in der "Schlacht von Las Piedras" ("Batalla de Las Piedras"). Nur wenige Kilometer von Montevideo entfernt siegte das lanzenbewaffnete Gauchoheer von Artigas am 18. Mai 1811 über die Spanier und errang damit einen der wichtigsten militärischen Erfolge überhaupt in diesem Unabhängigkeitskampf. Die anschließend gemeinsam mit argentinischen Streitkräften (unter Führung von General José Rondeau) unternommene erste Belagerung Montevideos (ab 21. Mai 1811) mußte jedoch wegen der Intervention portugiesisch-brasilianischer Truppen am 14. Oktober 1811 erfolglos abgebrochen werden. 

Bild: "Batalla de las Piedras". Ausschnitt aus einem Gemälde von Juan Manuel Blanes, mit Artigas hoch zu Roß.

Vor der spanisch-portugiesischen Übermacht wich der "Oberste Führer der Orientales" ("Primer Jefe de los Orientales"), wie Artigas inzwischen genannt wurde, in den Westen des Landes aus, um den Rio Uruguay südlich des heutigen Salto nach Argentinien zu überqueren. Der Rückzug seines Rebellenheers, das sich selbst "Los Tupamaros" nannte (in Anlehnung an Túpac Amaru, den letzten Inkaherrscher, von den Spaniern am 24. 9. 1572 öffentlich in Cuzco enthauptet), kam einem Exodus der gesamten damaligen uruguayischen Landbevölkerung gleich (und wird auch hier so genannt: "Exodo").

Exodo - Uruguay, Dezember 1811 bis Januar 1812Zu Fuß, auf Pferden und in Planwagen wälzte sich ein unüberschaubarer Troß durch die Banda Oriental. In den ersten Dezembertagen des Jahres 1811 kam die Karawane an der heute so genannten "Meseta de Artigas" an (bei km 463 der Ruta 3). Fast einen vollen Monat dauerte es, bis alle Fuhrwerke, Tiere und Menschen, von denen nicht wenige ertranken, auf die argentinische Seite des Río übergesetzt hatten, wo sie ihr Lager in Ayui errichteten. Artigas selbst überquerte den Fluß als einer der Letzten in der ersten Januarwoche 1812. 

Bild: Zeitgenössische Darstellung des "Exodo".

Ab Oktober 1812 belagerten argentinische Truppen unter Rondeau erneut Montevideo mit dem Ziel, die Banda Oriental der argentinischen Konföderation einzuverleiben. Artigas und seine Leute beendeten ihren strategischen Rückzug und schlossen sich dieser Belagerung an.

Auf einem Kongreß, den Artigas und sein "Volk in Waffen" ("Pueblo en Armas") vom 5. bis 20. April 1813 in ihrem Heerlager bei Tres Cruces abhielten, wurde das artiguistische Denken so klar wie selten zuvor formuliert. Am 13. April 1813 wurden die politischen Prinzipien für die angestrebte freie Konföderation der La-Plata-Provinzen formuliert, deren zentrale Punkte waren:

  • Absolute nationale Unabhängigkeit von Spanien und wem auch immer

  • Republikanische Regierung

  • Einberufung einer Verfassunggebenden Versammlung

  • Gewaltenteilung

  • Rechtsstaatlichkeit (Gleichheit vor dem Gesetz) und Garantie der bürgerlichen Freiheitsrechte

  • Religionsfreiheit und Trennung von Staat und Kirche

  • Föderativer Staatsaufbau und Dezentralismus (Autonomie der einzelnen Provinzen)

  • Hauptstadt der Konföderation nicht in Buenos Aires

  • Freier Handel und freies Wirtschaften auf Provinz- und Konföderationsebene bei vernünftigen Steuerlasten

  • Öffnung aller Häfen (Buenos Aires, Montevideo, Colonia, Maldonado).

Das implizierte die Abschaffung aller damaligen Handelsprivilegien für Buenos Aires. Vor allem die letzten vier Punkte waren für die Unitarier aus Buenos Aires inakzeptabel. Die Delegierten der Banda Oriental, für die die obigen "Instruktionen" (span. "Instrucciones") ausgearbeitet worden waren, wurden deswegen auf der von Buenos Aires einberufenen Verfassunggebenden Versammlung ("Asamblea General Constituyente de las Provincias Unidas") in Tucumán, an der Vertreter verschiedener Provinzen des Vizekönigreichs La Plata  teilnahmen, nicht zugelassen. Mehr noch: Die Junta in Buenos Aires setzte kurz darauf sogar ein Kopfgeld auf Artigas aus! Von den mit Artigas sympathisierenden anderen Provinzen hatte nur Córdoba Delegierte zu der Versammlung entsandt. Vertreter von Entre Ríos, Corrientes, Santa Fe und Misiones (heute alle zu Argentinien gehörig) waren erst gar nicht erschienen.

Daraufhin zogen sich Artigas und seine Truppen am 20. Januar 1814 von der Belagerung Montevideos zurück, die im Juni 1814 mit der Eroberung der Stadt durch die Truppen Rondeaus endete. Damit war das spanische Kapitel am Río de la Plata abgeschlossen, und ein neues begann: der Kampf uruguayischer Rebellen nicht gegen eine koloniale, sondern gegen eine regionale Macht.

José Gervasio Artigas

Durch ihren Sieg in der Schlacht von Guayabos vom 10. Januar 1815 errangen die Artiguisten unter Führung von Coronel Fructuoso Rivera die Herrschaft über das gesamte Hinterland der Banda Oriental. Den Argentiniern bleib nichts anderes übrig als auch Montevideo zu räumen, wo am 15. Februar 1815 Fernando Otorgués als von Artigas beauftragter Statthalter Einzug hielt.

Foto: Artigas-Statue von José Luis Zorrilla de San Martín (1891-1975) vor dem nach Artigas benannten Hauptbahnhof von Montevideo, enthüllt am 1. 6. 1949.

Artigas kontrollierte nun das gesamte uruguayische Territorium zwei unvergeßliche Jahre lang. Seinen Regierungssitz hatte er schon 1813 in Canelones eingerichtet.

Umgehend begann er damit die Banda Oriental nach seinen Vorstellungen umzugestalten: Er vereinigte sie mit den argentinischen Provinzen Misiones, Corrientes, Entre Ríos, Santa Fé und Córdoba, die traditionell unter dem Zentralismus von Buenos Aires zu leiden hatten, zu einer "Bundesliga" ("Liga Federal"; auch "Protectorado de los Pueblos Libres" genannt, "Protektorat der Freien Völker"). Zum Schutz der Binnenproduktion der Liga wurde noch im selben Jahr (1815) eine Zollverordnung erlassen, die den Import ausländischer Waren, die mit der nationalen Produktion konkurrierten, mit hohen Zöllen belegte.

Unter dem Motto "Die Unglücklichsten sollen die Meistbegünstigten sein" wurde im "Revolutionsjahr" 1815 auch eine Agrarreform durchgeführt, durch die die Latifundien der spanischen Großgrundbesitzer entschädigungslos enteignet und unter der mittellosen Landbevölkerung aufgeteilt wurden - die erste und letzte Agrarreform dieser Art in ganz Amerika.

1816 ließ Artigas die Stadtmauern von Montevideo schleifen als Zeichen der Befreiung von der spanischen Unterdrückung. (Der Abriß der Zitadelle ["Ciudadela"], die den Zugang zur Stadt bewacht hatte, erfolgte 1833-36.)

Die Banda Oriental, die zuvor immer konservativer als ihre Umgebung gewesen war, war unter Artigas zu einer revolutionären Zelle mutiert, die eine Gefahr für die Interessen der Mächtigen darstellte. 1816 marschierten deshalb brasilianisch-portugiesische Truppen ein (Schlacht von Carumbé, 27. 10. 1816), mit Billigung des Kongresses von Tucumán und Buenos Aires. Montevideo selbst fiel am 20. Januar 1817, und die Banda Oriental wurde als "Cisplatanische Provinz" Brasilien einverleibt.

Die Kämpfe gegen Artigas' "Revolution der Armseligen" zogen sich trotz der Schützenhilfe aus Buenos Aires für die Brasilianer/Portugiesen noch einige Jahre hin. Erst am 22 Januar 1820 konnten die Artiguisten in der Schlacht von Tacuarembó vollständig geschlagen werden.

Die Verbündeten der Liga Federal konnten zwar die Truppen der bonaerensichen Junta bei Cepeda besiegen, begannen dann aber auf eigene Faust zu handeln, was zum sofortigen Zerfall der artigastreuen Liga führte.

Nach der Niederlage bei Tacuarembó hatte sich Artigas nach Entre Ríos zurückgezogen, wo er und seine wenigen überlebenden Getreuen von den Truppen ihres früheren Vebündeten Francisco Ramírez geschlagen wurden. Dieser zwang Artigas nach Paraguay ins Exil zu gehen, was jener am 5. September 1820 tat. Hier lebte Artigas dreißig Jahre lang (bis zu seinem Tod) in ziemlicher Zurückgezogenheit, ohne je wieder einen Fuß auf uruguayischen Boden zu setzen.

Artigas hat die Banda Oriental zusammengeführt. Er ist der Stifter der nationalen uruguaischen Identität und auch der (als solcher meist vergessene) Staatsgründer Uruguays, der zwei Jahre lang eine freie Republik in statu nascendi geführt und große Schritte auf dem Weg zu einer regionalen Einigung getan hat.

 
Der "Befreier" Lavalleja und die "33 Orientalen"

Juan Antonio LavallejaNach der argentinischen Besatzung war Uruguay also unter brasilianische Herrschaft geraten. Dies blieb so, bis die "33 Orientalen" auf den Plan traten, d.h. der als "Befreier" Uruguays in die Annalen eingegangene Juan Antonio Lavalleja (* 24. Juni 1784 in Minas, † 22. 10. 1853 in Montevideo; Bild links) und seine Mitstreiter. Lavalleja war ein Kämpfer der ersten Stunde und enger Vertrauter von Artigas gewesen, der ihn u.a. nach seinem Sieg anno 1815 als Kommandant von Colonia eingesetzt hatte.

Am 19. April 1825 überquerte diese wackere kleine Schar den Río Uruguay, sich mit den Männern unter Führung von José Fructuoso Rivera (1784-1854), dem späteren Begründer der "Colorados", vereinigend. Das 100 km nördlich von Montevideo gelegene Florida wurde ab 14. Juni 1825 zum Sitz einer provisorischen Regierung. Am 25. August 1825 wurde hier die Unabhängigkeit Uruguays ausgerufen (heute Nationalfeiertag).

Doch eine Proklamation allein schafft noch keine Realität. Die Kämpfe zogen sich entscheidungslos über Jahre hin - bis die Brasilianer den strategischen Fehler begingen eine Seeblockade über die La-Plata-Häfen zu errichten, wodurch britische Handelsinteressen in der Region direkt tangiert wurden. Seit der Seeschlacht bei Trafalgar war England die unumstrittene Weltmacht Nummer Eins. Und als solche verteidigte sie ihre Interessen.

Auf britischen Druck hin wurde am 4. Oktober 1828 der "Frieden von Río de Janeiro" unterzeichnet, eine Interessenregelung zwischen Argentinien und Brasilien unter Londoner Regie, in der auch (de facto ohne uruguayische Beteiligung) die Unabhängigkeit Uruguays anerkannt wurde. Die wahren "Befreier" Uruguays waren also nicht aus Argentinien über den Río Uruguay ins Land gekommen, sondern saßen in England, auf der anderen Seite des Atlantiks. England wollte einen Puffer zwischen Argentinien und Brasilien - und fand ihn in Uruguay.

Am 26. Juli 1828 hatte Lavalleja Wahlen zur ersten National- und Verfassungebenden Versammlung dekretiert. Am 22. 11. 1828 trat die frisch gewählte Verfassunggebende Versammlung zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Ihre 28 ersten illustren Mitglieder waren: 

  • für Montevideo: Pedro Berro, Silvestre Blanco, Cristóbal Echevarriarza, José Ellauri, Jaime Zudáñez, Ramón Massini, Luis Lamas, Eufemio Masculino

  • für Canelones: Gabriel Antonio Pereira, Alejandro Chucarro, Lorenzo Fernández, Atanasio Lapido

  • für San José: Manuel Calleros, Feliciano Rodríguez, José Vázquez Ledesma

  • für Soriano: Joaquín Suárez, Juan Pablo Laguna, Lázaro Gadea, Santiago Sayago, Luis B. Cavia

  • für Paysandú: Antonino Domingo Costa, Manuel Haedo

  • für Durazno: José A. Ramírez

  • für Maldonado: Juan Francisco Gira, José Antonio Zuvillaga, José Trápani, José L. Osorio

  • für Cerro Largo: Cipriano Payán.

Bis zum 1. Januar 1829 kamen noch folgende 12 Parlamentarier bzw. Verfassungsväter hinzu:

  • für Canelones: Francisco J. Muñoz

  • für Durazno: Manuel V. Pagola

  • für Maldonado: Joaquín Antonio Núñez

  • für Cerro Largo: José Basilio Pereira de la Luz

  • für Colonia: Miguel Barreiro, Juan Benito Blanco, Pablo Zufriateguy

  • für Paysandú: Solano García, Nicolás Guerra, Manuel Calleros

  • für San José: Julián Alvarez, Manuel G. Barreiro.

Am 18. Juli 1830 wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung auf der Plaza Matriz in Montevideo die erste Verfassung Uruguays geschworen ("Verfassungsschwur"; heute nationaler Feiertag), die jedoch von einer modernen Staatsverfassung noch weit entfernt war (sie war bis 1917 gültig). Deren Originalurkunde befindet sich noch heute in einem Tresor der Bank von England.

Verfassungsschwur ("Jura de la Constitución") 1830

Bild: Zeitgenössische Darstellung des Verfassungsschwurs ("Jura de la Constitución") vom 18. Juli 1830 auf der Plaza Matriz.

Zur Zeit des Friedens von Río de Janeiro zählte Uruguay rund 74.000 Einwohner, davon etwa 14.000 in Montevideo.

 
3. Die Bürgerkriege

Uruguay zwischen "Colorados" und "Blancos"

1836 - 1890 (1904)

Fructuoso Rivera, Gründer der Colorado-Partei (Uruguay)Der erreichte Frieden währte nicht lange. Interessenskonflikte zwischen den beiden oligarchischen Hauptströmungen, dem Handels- und dem Agrarsektor, führten bereits 1836 zum ersten einer Serie von Bürgerkriegen, die bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts immer wieder aufflammten.

Objektive Interessensgegensätze - dem Handelssektor war auf Grund seiner Geschäftsinteressen mehr an offenen Grenzen gelegen, der Agrarsektor neigte eher zu Protektionismus - vermengten sich mit dem individuellem Machtstreben einzelner Caudillos zu einem explosiven Amalgam.

Die beiden ersten Kontrahenten waren die beiden ersten Präsidenten des jungen Staatswesens: der bereits erwähnte José Fructuoso Rivera (1784-1854; Bild), der die in Montevideo konzentrierten Handelskreise repräsentierte, und sein ehemaliger Mitstreiter bei der Befreiung Uruguays, Manuel Ceferino Oribe (1792-1857), die Speerspitze der Interessen des Agrarsektors.

 
Der Große Krieg

Die neunjährige Belagerung Montevideos

Manuel Oribe, Brigadier General, Gründer der Blanco-Partei, UruguayAls Oribe (Bild links) Rivera der Unterschlagung und anderer schwerer Amtsvertöße bezichtigte, zog dieser gegen jenen zu Felde (1836). Bei dieser Gelegenheit wurden auch die (durchaus offiziellen) Parteinamen dieser beiden Gruppierungen geboren: Zur Kenntlichmachung bestückte Oribe seine Mannen mit weißen Armbinden (daher der Name "Blancos", die "Weißen"), die zudem die Aufschrift "Verteidiger der Gesetze" ("Defensores de la Ley") zierte. Rivera seinerseits versah seine Leute zunächst mit in einem hellen Blau gehaltenen Armbinden (entsprechend der Nationalfarbe Uruguays), die jedoch in der Sonne ausbleichten und von den weißen Binden seines Widersachers kaum noch unterscheidbar waren. Pragmatisch wurden die untauglichen hellblauen Binden gegen rote ausgetauscht - und die "Colorados", die "Roten", waren geboren.

Rivera gewann dieses erste Kräftemessen. Oribe ging (1838) nach Buenos Aires ins Exil, wo er Verbündete für seinen Kampf suchte und in dem argentinischen Diktator Juan Manuel de Rosas auch fand, der Uruguay nach wie vor der Argentinischen Föderation einverleiben wollte. 1843 kehrte Oribe mit argentinischen Truppen zurück. Es begann die "Guerra Grande", der "Große Krieg", eine neun Jahre dauernde Belagerung Montevideos (1843 - 1851), in die sich auch Brasilien einschaltete (auf Seiten Riveras), das sich gerne die Latifundien von Oribe und seinen Getreuen im Norden des Landes einverleibt hätte.

Am Schluß mußte die Belagerung abgebrochen werden. Ausschlaggebend dafür war (einmal mehr) das Verhalten der Großmächte England und (in diesem Fall auch) Frankreich gewesen, die mit ihren Kriegsschiffen, sekundiert von dem italienischen Condottiere Guiseppe Garibaldi, die Zufahrt zum Montevideaner Hafen offenhielten (und somit die Versorgung der Stadt und die Aufrechterhaltung des Handels gewährleisteten), während sie über Argentinien eine Seeblockade verhängten. 1851 mußte deswegen de Rosas, innenpolitisch unter Druck geraten, seine Truppen vor Montevideo zurückrufen. Oribe konnte sich alleine nicht lange halten und mußte aufgeben.

Der Invasionsversuch war zwar abgeschlagen worden, Rivera und mit ihm Montevideo waren siegreich geblieben, doch hatte die Stadt durch die neunjährige Belagerung erheblich gelitten.

In Europa hatte dieser Krieg ziemlich Aufsehen erregt, mit starken Sympathien auf Seiten Montevideos und der Colorados. Die Presse hatte - in romantischer Verklärung - gar das Schlagwort von einem "neuen Troja" geprägt.

Nach dem Friedensschluß begann die Einwohnerzahl Montevideos rasch zu wachsen, die paradoxerweise auch während der Belagerung durch die Zuwanderung von Europäern stetig gestiegen war. 1860 lebten 59.915 Menschen in Montevideo, 1884 waren es bereits 104.472, darunter zahlreiche neue Einwanderer europäischer Provenienz.

 
Der Dreibundkrieg

Die ganze Region im Konflikt

Venancio FloresDer nächte bewaffnete Schlagabtausch zwischen Colorados und Blancos ließ nicht lange auf sich warten, dieses Mal sogar noch auf größerer Bandbreite: 1863 rüstete der Colorado-General Venancio Flores (1808 - 1868; Bild) gegen die nun amtierende Blanco-Regierung unter Bernardo Prudencio Berro. Flores gewann erneut Brasilien und dieses Mal auch Argentinien als Bundesgenossen, die Truppen und vor allem Waffen beisteuerten, während sein Kontrahent Berro Paraguay auf seine Seite ziehen konnte.

Das Ergebnis war der verheerende "Dreibund-Krieg" ("Guerra de la Triple Alianza"), faktisch ein fünf Jahre dauernder uruguayischer Vernichtungsfeldzug gegen Paraguay, den Flores schließlich zwar gewann -vor allem Dank der brasilianischen Waffenlieferungen-, aber zu einem hohen Preis, kamen doch sage und schreibe 95% seiner eigenen Truppen bei den Metzeleien um.

"La muerte del General Venancio Flores", Ölgemälde von Juan Manuel Blanes (1868).Flores konnte sich seines Pyrrhus-Sieges nicht lange freuen. Am 19. Februar 1868 wurde er ermordet (im Verlauf eines Straßentumults erstochen) - am selben Tag wie sein Widersacher Berro.

Bild: "La Muerte del General Venancio Flores", Ölgemälde von Juan Manuel Blanes (1868).

Beide Parteien waren durch dieses ewige Chaos erschöpft. So kam es 1870 zu einer ersten Befriedung dieser zermürbenden Parteienfehden. Blancos und Colorados schlossen einen Pakt, in dem ihre jeweiligen Einflußsphären definiert wurden: Montevideo und der Küstenstreifen für die Colorados, das Hinterland mit seinen Agrargebieten für die Blancos, die Polizeigewalt über vier Departamentos mit eingeschlossen. Diese Aufteilung entsprach auch den realen Einflußgebieten. Den Blancos wurde außerdem ihr 'Verzicht' auf Montevideo durch die Beigabe von einer halben Million Dollar leichter gemacht.

Jedoch die Caudillo-Mentalität war zu tief in den Köpfen vieler verankert. Die Politik des Interessensausgleichs, den die Regierungen zwischen 1868 und 1875 suchten, wurde immer wieder dadurch torpediert, daß verschiedene lokale Führer ihre Parteien zur Austragung ihrer Privatfehden benutzten.

Uruguayische Uniformen 1890

Bild: Uruguayische Uniformen 1890

 
Die beginnende Konsolidierung

Aparicio SaraviaUm diesen die Ressourcen des Landes auszehrenden Parteienhader endlich zu stoppen, kam es so zur Errichtung einer für das Land durchaus produktiven Diktatur (1875-1890) fortschrittsorientierter Militärs. Unter dem Colorado Oberst Lorenzo Latorre (1875-1879) wurde mit der Modernisierung der ländlichen Produktionsstruktur begonnen, wodurch die Agrarexporte kräftig gesteigert werden konnten. Mit Hilfe europäischen Kapitals wurde die Infrastruktur des Landes verbessert (Eisenbahn, Banken und Versicherungen etc.).

Nach dieser Konsolidierung kehrte 1890 mit Präsident Julio Herrera y Obes das zivile Element in die Politik zurück. 1896/1897 und 1904 kam es zwar noch einmal zu bewaffneten Aufständen, dieses Mal organisiert und getragen von dem Blanco-Caudillo Aparicio Saravia (1856 - 1904; Bild), die jedoch ohne Erfolg blieben.

 
4. Uruguays Eintritt in die Moderne

Der "Batllismo" bringt die "Schweiz Amerikas" hervor

Zusammenfallend mit der Jahrhundertwende und flankiert von einer das Land begünstigenden internationalen Konjunktur trat Uruguay nun in eine lang andauernde Epoche der Demokratisierung und Prosperität ein, die stark mit dem Namen eines Mannes verbunden ist: José Batlle y Ordóñez (Foto rechts), Begründer des sog. "Batllismo", der auch heute noch in Uruguay dominierenden politischen Strömung. Er war, nach einer kurzen Interimspräsidentschaft anno 1899, zweimal uruguayischer Präsident (1903-1907 und 1911-1915) und schuf, v.a. in seiner zweiten Amtsperiode, den uruguayischen Sozialstaat.

Der Batllismo reflektierte den grundlegenden demographischen und sozio-ökonomischen Wandel, den Uruguay durchlaufen hatte. Viele neue Einwanderer waren aus Europa ins Land gekommen, die sich vorwiegend in den Städten (an erster Stelle Montevideo) angesiedelt hatten und den traditionellen Parteifehden ablehnend gegenüberstanden. (Uruguay hatte 1908 1.042.688 Einwohner, 30% davon in Montevideo).

Unter Batlles Führung entstand die erste soziale Demokratie des Kontinents (früher noch als in vielen europäischen Ländern), eingebettet in eine expandierende Wirtschaft. Sie brachte Uruguay den bis heute bestehenden (und berechtigten) Ruf der "Schweiz Amerikas" ein. Seine Politik zielte auf eine Stärkung des Agrarsektors, der mit seinen Exporten die Haupteinnahmequelle des Landes darstellte, sowie auf eine Stärkung der Binnennachfrage (durch eine Erhöhung der Kaufkraft breiter Bevölkerungsschichten) und den Ausbau der heimischen Industrialisierung.

Die Einführung des Acht-Stunden-Tages, eines Renten- und Arbeitslosenversicherungssystems, Unfallversicherung, gesetzliche Regelung der Frauenarbeit, Frauenwahlrecht, Mindestlöhne, bezahlter Urlaub, Gesetze zum Schutz der Familie waren ein Teil des unter Batlle auf den Weg gebrachten und von seinen Nachfolgern fortgeführten sozialen Reformwerks, das auch mit politischen Strukturreformen einherging (Verfassungsreformen von 1917 und 1919), zum Beispiel einer Umwandlung der traditionellen Caudillo-Parteien in moderne Volksparteien.

Die ehemalige Banda Oriental war in die Moderne eingetreten.


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