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Auswandern nach Uruguay

Auswandern nach Uruguay

Berlin: Freitag 26.04.24 13:42 | Montevideo: Freitag 26.04.24 08:42

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Toleranz in Uruguay

Geschrieben von Martin   
Erstellt: Montag, 9. Juli 2007

Zwei Drittel der Uruguayer, die in Montevideo und Umgebung leben sind nicht tolerant. Die Umfrage über soziale Diskriminierung, ausgearbeitet durch das Observatorio Montevideo de Inclusíon Social, hat festgestellt, dass der grösste Teil der Uruguayer nicht demokratisch ist und wesentlich mehr diskriminiert als man sich vorstellt. So wollen 495 000 Personen keinen Nachbarn akzeptieren, der zuvor in einer Armensiedlung gewohnt hat oder im Gefängnis war (Auszug: El Diario und La República).

Kürzlich wurden die Daten präsentiert, die in den Monaten Oktober, November und Dezember 2006 gesammelt wurden, und die die Bereitschaft zur sozialen Diskriminierung statistisch aufzeigen. Die Untersuchung konzentrierte sich auf 4 392 Haushalte in den Departements Montevideo und Canelones und den Städten Florida und Ciudad del Plata in San José. Die Auswahl repräsentiert 1 247 642 Personen und entspricht ca. 52% der Bevölkerung Uruguays über 18 Jahre.

Einige der Beobachtungen sind nicht leicht zu verstehen, während andere nicht überraschen. Ca. 32% der Befragten erklärten unzufrieden und uneinig zu sein mit den Möglichkeiten, die der Staat und das Land bieten. Die Uneinigkeit nimmt mit Zunahme des Bildungsniveaus der Befragten ab. 42% der Befragten, was ungefähr einer halben Million der Personen entspricht, versichert, niemals die Möglichkeit gehabt zu haben sich in die Gesellschaft integrieren zu können. Alarmierend ist auch die Tatsache, dass 74% keine Möglichkeit der Verbesserung oder Veränderung sehen. Auch das Idealbild vom Menschen mit den besten Möglichkeiten hat sich gewandelt. Früher glaubte man, dass man die besten Chancen hatte, wenn man männlichen Geschlechts, hellhäutig war und in der Hauptstadt lebte. Heute glauben nur noch 8% daran. 70% glauben, dass die Jugendlichen heute die besten Perspektiven haben. Diese Meinung herrscht vornehmlich unter der ärmeren Bevölkerungsschicht vor. 60 % versichern, dass sich die besten Möglichkeiten in Montevideo bieten und nicht im Inneren des Landes. Männlichen Geschlechtes zu sein ist aber weiterhin ein Hauptgrund die Möglichkeiten optimal nutzen zu können.

Ausserdem geben 60 % der Befragten an zu chauvinistisch zu denken. Um Erfolg im Leben zu haben ist für die Bevölkerungsschicht mit geringerem Bildungsniveau die Ehrlichkeit von herausragender Bedeutung, während für die Personen mit einem höheren Bildungsstandard das ¨harte Lernen¨ den Vorrang hat.

Die Erziehung ist ein zentraler Faktor, weil sie vielfach dazu führt, dass man vorurteilsfrei bleibt, bessere Integrationsmöglichkeiten hat und solidarischer mit seinen Mitmenschen umgeht. Je höher das Bildungsniveau desto mehr Toleranz und Verständnis und desto weniger Vorurteile.

37%, ungefähr 459000 Personen, wollen keinen ehemaligen Armensiedlungsbewohner als Nachbarn. In der Liste folgen weiterhin Ex-Häftlinge 32%, Politiker 17,8%, Militär 14.9% aber auch Schwule, Lesben und geistig Behinderte. Gesamtheitlich betrachtet sind nur ein Drittel der Befragten tolerant, der Rest zeigt Anzeichen von wenig oder gar keiner Toleranz.

Die Sicherheit im Wohnviertel (Barrio) war ein anderer Untersuchungspunkt der Umfrage. 70% fühlen sich tagsüber durchaus sicher, wobei das Gefühl der Unsicherheit aber mit Anbruch der Nacht immer mehr zunimmt. Mehr als die Hälfte der Personen sagt aus, dass die Überfälle in den Barrios von Ansässigen begangen werden und 65% der Befragten geben zu kein Vertrauen in die Polizei ihres Viertels zu haben. Der Mangel an Sicherheit reflektiert sich darin, dass 65% ihren Mitmenschen nicht trauen und das Misstrauen erhöht sich unter der jugendlichen Bevölkerung.

Kommentar von ATA, 27. Juni 2009:

17,8% der Bevölkerung möchten also keine Politiker als Nachbarn. Dabei gibt es auch unterhaltsame und lustige Politiker. Zum Beispiel der deutsche ehemalige CSU Chef Edmund Stoiber:

Sollte er sich in seinen Reden mal versprechen oder ihm fehlen mal kurz die Worte, nehmt es Ihm nicht Übel. Politiker sind schließlich auch nur Menschen:

hier Stoibers gestammelte Werke:


www.spiegel.de/flash/0,5532,14504,00html

Viel Spaß beim zuhören!

ATA


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