Berlin: Samstag 23.09.23 14:13 | Montevideo: Samstag 23.09.23 09:13
Bundesaußenminister Westerwelle verspricht Uruguay eine 'vertiefte Zusammenarbeit' |
Geschrieben von Manfred Burger | |
Erstellt: Mittwoch, 10. März 2010 | |
Westerwelles Lebenspartner, Michael Mronz, war natürlich auch mit von der Partie... Foto: Bundesaußenminister Guido (Sch)Westerwelle (rechts) während seines Staatsbesuchs am 9. März 2010 in Montevideo, hier mit dem uruguayischen Staatspräsidenten José Mujica. Der "Pepe" sieht nicht so aus, als würde er seinen Besucher zu einem Mate oder Asado einladen wollen... Die neue Regierung in Uruguay hat Europa aufgerufen, ein Gegengewicht zum chinesischen Engagement in Lateinamerika zu bilden. Präsident José Mujica sagte bei einem Treffen mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle nach Informationen aus Delegationskreisen, das große Interesse Asiens in der Region sollte durch eine enge Bindung an Europa ausbalanciert werden. "Die Tür steht offen", sagte Mujica und lud Deutschland zu einem stärkeren Engagement in Uruguay ein. Er wünsche sich ein stärkeres Engagement etwa bei der Agrochemie und der Veterinärmedizin. Um Jugendliche in Uruguay ins Internet zu bringen, gebe es zudem Bedarf beim Ausbau von neuen Technologien. Westerwelle sagte der Regierung in Montevideo Unterstützung zu, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete. "Wir wollen eine Vertiefung der Zusammenarbeit", versicherte der Außenminister. Dies gelte etwa für die Energiewirtschaft. Insbesondere bei erneuerbaren Energien hätten kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland viel zu bieten. Mit Blick auf den EU-Südamerikagipfel am 18. Mai in Madrid sprach sich Westerwelle für vertiefte Beziehungen zwischen der EU und der lateinamerikanischen Staatengemeinschaft Mercosur aus. Die jetzige Bundesregierung setze einen besonderen Schwerpunkt auf Lateinamerika. Da gebe es ein großes politisches, wirtschaftliches, wissenschaftliches und kulturelles Potenzial. Außerdem wurde während Westerwelles Besuch ein neues Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und Uruguay untzerzeichnet (hier das DBA im Wortlaut). Uruguay steht derzeit noch auf einer "Grauen Liste" von Steueroasen, die die internationalen Standards zum Austausch von Finanzdaten nicht einhalten. Das jetzt unterzeichnete Abkommen soll auch mehr ausländische Direktinvestitionen ins Land holen. Quellen: Focus.de v. 9. 3. 2010, Deutsche Welle v. 11. 3. 2010. Asterix, der GallierDie Süddeutsche Zeitung beschrieb die Szenerie des Zusammentreffens Mujica - Westerwelle so: "Die Hitze des Nachmittags hat sich über Montevideo gelegt, das trübe Wasser des Rio Plata schlägt kleine Wellen. Im elften Stock eines gläsernen Hochhauses sitzt hinter einem großen Schreibtisch José "Pepé" Mujica. Ein Schnauzbart ziert sein markantes Gesicht. Die Ähnlichkeit mit Asterix, dem Gallier, ist erstaunlich. Mujica war früher einmal Guerillero, saß zu Zeiten der Militärdiktatur lange im Gefängnis und ist erst seit ein paar Tagen Präsident von Uruguay. Nachdenklich hat der neue Staatschef das Kinn auf die linke Hand gestützt. Vor ihm liegt ein Notizblock. Aufmerksam hört er dem Gast auf der anderen Seite des Schreibtisches zu. Er erfährt, dass die Bundesregierung 'einen neuen Schwerpunkt' auf Lateinamerika legen will."
Quelle: Süddeutsche Zeitung v. 11. 3. 2010.
|
< Zurück | Weiter > |
---|
|
|