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SNIS - Das uruguayische soziale Gesundheitssystem |
Geschrieben von Manfred Burger | |
Erstellt: Mittwoch, 21. Oktober 2009 | |
Schon am 1. Januar 2008 trat die erste Phase des "Integrierten Nationalen Gesundheitssystems" ("Sistema Nacional Integrado de Salud" - SNIS) in Kraft, von dem zigtausende von uruguayischen Familien profitieren, v.a. Kinder und Rentner. Sicherung der Gesundheitsversorgung auch für ärmere BevölkerungsschichtenMit dem SNIS (hier der spanische Gesetzestext) wurde erstmalig in Uruguay eine einheitliche nationale Gesundheitsversorgung für alle Arbeitnehmer, Rentner und deren Kernfamilien eingeführt. Uruguayer ohne Krankenversicherungsschutz dürfte es nun nur noch in Ausnahmefällen geben. Das Hauptaugenmerk der Reform galt der medizinischen Erst- und Notfallversorgung. Ihre Hauptziele waren bzw. sind
Zusammen mit dem SNIS wurde eine Nationale Krankenversicherung eingeführt ("Seguro Nacional de Salud" - SNS) sowie eine Gesundheits-Aufsichtsbehörde ("Junta Nacional de Salud" - JNS) unter der Regie des Gesundheitsministeriums mit Partizipation von Vertretern der Gesundheitsarbeiter, der Versicherten und der medizinischen Dienstleister. Anbieterseitig umfaßt das Integrierte Nationale Gesundheitssystem sowohl die privaten medizinischen Dienstleistungsunternehmen ("Mutualistas") als auch das öffentliche Gesundheitswesen ("Salúd Pública"). Nutznießer sind alle Personen, die in Uruguay wohnen und im SNIS registriert sind. Bei der Einschreibung müssen die Vesicherten einen der partizipierenden Dienstleister auswählen. Das Neue am SNIS ist, daß die minderjährigen Kinder eines Versicherten zu günstigen Tarifen oder gar kostenlos mitversichert sind, ebenso volljährige Kinder, die Behinderungen aufweisen. Wenn ein Versicherungsnehmer monatlich weniger als 2,5 BPC verdient (entspricht derzeit 4.860 Pesos), sind seine Kinder kostenlos über ihn mitversichert. Verdient er mehr, werden 3% des Einkommens als Versicherungsbeitrag für die Kinder fällig, unabhängig von deren Anzahl. Das gilt auch für Kinder nichtehelicher Lebensgemeinschaften sowie für Kinder aus vorangegangenen Verbindungen (s. El País v. 23. 12. 2007). Nicht selbst verdienende Ehepartner bzw. Lebensgefährten werden stufenweise bis 2013 in das System integriert, je nach Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder, gegen einen Monatsbeitrag von 2% des Einkommens des versicherten Partners. In der ersten Phase (bis 2010) werden die kinderreichen Familien berücksichtigt mit drei oder mehr unterhaltspflichtigen Sprößlingen. Ab 2013 soll das System dann auch die kinderlosen Paare erfassen (s. El País v. 23. 12. 2007). Rentner, die weniger als 4.200 Pesos pro Monat bezogen und keine Krankenversicherung hatten, wurden ebenfalls schon in der ersten Phase in das System einbezogen. ("Ab Januar werden 160.000 Rentner in die Mutualistas eintreten" titelte El País am 27. 12. 2007.) Finanzierung des sozialen Gesundheitssystems
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