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Hausboot in Brasilien |
Geschrieben von Martin | |
Erstellt: Donnerstag, 12. Juli 2007 | |
Ein Hausboot, errichtet nur aus Abfällen und Strandgut, lässt die Autoritäten in Rio de Janeiro schwanken, ob man es zum Museum erklärt oder ob es abgerissen werden soll. ( Quelle: La República)
In
einem Abwasserkanal, der voll ist von Müll und Abfällen jeglicher Art,
errichtete ein Maurer ein Hausboot nur aus dem vorbeitreibenden Treibgut an der
herrrlichen Bucht Gunabara. Einst war sie ein Paradies mit weissen Stränden und
klarem Wasser, in dem sich Delfine tummelten, die sich hier aber schon lange
nicht mehr blicken lassen, da das Wasser von Schwermetallen belastet ist, die
die anliegende Industrie hineinleitet.
Luis
Barreta de Bispo, ein 40 Jahre alter Maurer, baute sein Hausboot in dem Kanal
de Cunha, der die Abwässer des Complejo da Maré in die Bucht leitet. ”Ich bin
hier in
Die
Idee zu dem Bau des Hausbootes kam ihm bei einer Reise ins Amazonasgebiet, als
er dort zum ersten Mal Hausboote sah, die auf Holzstämmen errichtet wurden. “
Meines ist auf tausenden von Plastikflaschen gebaut, die mit komprimierter Luft
oder einem Schaumstoff gefüllt sind,” sagt er. Viel Wasser ist unter seinem
Haus durchgelaufen, bis die Behörden die Idee des Hausbootes aktzeptierten, denn
laut Gesetz gibt es keine Erlaubnis auf dem Wasser in der Bucht zu leben.
“Ich
begann mit dem Bau unter einer Brücke, damit es niemand bemerkte. Als ich es
hervorzog war es direkt in allen Tageszeitungern abgebildet” erzählt er stolz.
Schliesslich
gab der Umweltsekretär das Boot frei als ein Beispiel für Kreativität im
Abfallrecycling. Die Regierung des Bundesstaates Río gab bis dorthin schon ca
73 Millionen $ für die Säuberung der Flüsse, Bäche und der Strände aus.
Obwohl
das Hausboot als Beispiel für Kreativität in der Abfallentsorgung steht, wurde
einem Antrag auf Besucherlaubnis für Schulen aus Sicherheitsgründen nicht
stattgegeben. Bispo verteidigt sich: ” Wenn mein Haus ein Museumstück ist, dann
ist es ein Kunstwerk und ich kann damit machen was ich will.” Seine weiteren
Ziele sind eine Kooperative zu gründen, ähnliche Wonungen zu bauen, um Arbeitsplätze
zu schaffen und den Gestank aus der Gegend zu treiben , der immer noch schwer
über der Bucht liegt. “ Ich will den Leuten aus der Mittel –und Oberschicht
zeigen, dass wir in den Favelas keine Ignoranten sind.” Diese Beiträge könnten Dich ebenso interessieren:
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