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Seeelefanten in Patagonien leiden unter Platzmangel |
Geschrieben von Martin | |
Erstellt: Freitag, 10. August 2007 | |
Jetzt mit Hilfe von Satelittenaufnahmen hat man entdeckt, dass die Tiere aus ihrem angestammten Lebensraum zur Nahrungssuche weit bis in den Pazifischen Ozean wandern müssen. In dem wissenschaftlichen Projekt “Modello de Mar”, einer Gemeinschaftsinitiative der Wildlife Conservation Society und dem Centro Nacional Patagonico hat man herausgefunden, dass der Schutz kleinerer Gebiete nicht ausreicht, um die Artenvielfalt des Meeres aufrechtzuerhalten. Das patagonische Meer erstreckt sich über 2 Millionen Quadratkilometer und stellt eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde dar. Die Gewässer um die patagonischen Küsten beherbergen grosse Konzentrationen von Plankton, welches die Nahrung für Tintenfische, Muscheln und Krebse sind, die wiederum auf dem Speiseplan der Vögel und Säuger stehen, die um die dortigen Küsten ihre Brut- und Aufzuchtsplätze haben. Dieses empfindliche System ist besonders durch das Überfischen bedroht. Man hofft daher ein neues Gleichgewicht zwischen dem Menschen und den Notwendigkeiten der anderen Arten herstellen zu können. Für diese Aufgabe nutzt den Wissenschaftlern besonders der Seeelefant als Indikator. Die Forscher werten die Satelittenaufnahmen der Wanderungen aus, die die Tiere auf ihrer Nahrungssuche zurücklegen. Diese Bilder helfen den Wissenschaftlern zu verstehen, was die biologioschen Anforderungen der Tiere sind und wie der Mensch darauf Einfluss nimmt. Seit Beginn des Projektes, im Jahr 2003, folgte man 23 Tieren, im Moment sind es noch 11 Seeelefanten. Bei ihrer Geburt wiegen die Tiere ca 40 kg und erreichen nach knapp drei Wochen schon ein Gewicht von 130 kg, vor allem durch die Aufnahme der Muttermilch. Ausgewachsene Weibchen wiegen bis zu 600 kg, während die Bullen bis zu drei Tonnen wiegen. Die erwachsenen Tiere werden ca. 15 Jahre alt. Die Bullen jagen vorrangig in der Nähe der Kontinentalplattform, bis zu 300 km vor den Küsten, wo sie reiche Jagdgründe vorfinden. Die Weibchen hingegen entfernen sich bis zu 1 000 km von den Küsten auf ihrer Suche nach Nahrung. Zwei Weibchen, denen man seit ihrem Aufbruch von der Halbinsel Valdés folgte, kehrten 228 Tage später durch die Magellanstrasse, nach 8 000 km, wieder zurück, wobei sie noch an Gewicht zulegten. Andere Weibchen verfolgte man auf ihren Wanderungen schon bis in die Antarktis.
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