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Auswandern nach Uruguay

Auswandern nach Uruguay

Berlin: Mittwoch 24.04.24 05:13 | Montevideo: Mittwoch 24.04.24 00:13

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Glück gehabt! Uruguay gewinnt gegen Südkorea 2:1

Geschrieben von Manfred Burger   
Erstellt: Samstag, 26. Juni 2010

Bild: Diego Forlán und Luis Suarez, Stürmer und Torschützen der uruguayischen Fußball-Nationalmannschaft bei der Fifa-Weltmeisterschaft Südafrika 2010.Wenn "El Toto" Suárez nicht bereits in der achten Spielminute ein geniales Tor geschossen hätte, nach einer guten Vorlage seines Kollegen Forlán, hätte Uruguay in diesem Match spätestens nach einer halben Stunde schon recht alt ausgesehen.

Die wie Wiesel über den regendurchweichten Rasen rennenden Asiaten, die zudem überhaupt nicht klein waren (durchnittliche Körpergröße: über 1,80 m!), hatten die Mannen von "Maestro" Tabárez ermüdet. Der Ball schien den Koreanern über weite Strecken des Spiels regelrecht zu "gehören".

Foto: Freuen sich wie die Schneekönige: Diego Forlán (links) und Torschütze Luis Suárez im Nelson-Mandela-Bay-Stadion von Port Elizabeth, Südafrika.

In der 68. Spielminute schien dann die Guillotine für die "Celeste" endgültig zu fallen, als der koreanische Sturm zum verdienten Ausgleich einschoß.

Doch das Schicksal hatte ein Einsehen mit der Celeste, die Erlösung von den Höllenqualen kam in der 80. Minute: Wieder war es die junge Sturmspitze Luis Suárez, der das 2:1 erzielte und damit den Siegestreffer.

Danach begann die ganze Nation zu beten, mit den Fußballkommentatoren als Vorbetern: "Laß es bald vorüber sein!" Als auch die drei Minuten Nachspielzeit zu Ende waren, die der deutsche Schiedsrichter gegeben hatte, ging ein Urschrei der Erlösung durch das Land!...

40 Jahre nach der Fußball-WM von Mexiko 1970 wird Uruguay nun wieder in einem WM-Viertelfinale stehen, und 60 Jahre ist es her (seit Brasilien 1950), daß Uruguay bei einer Fußball-Weltmeisterschaft vier Spiele in Folge ungeschlagen überstanden hat.

"El Toto" Suárez ist der Nationalheld schlechthin, die Essenz von José Artigas, Carlos Gardel und José Mujica zusammengenommen! Gab es jemals einen größeren Uruguayer als ihn? Nur Alcides Ghiggia kann vielleicht mit ihm verglichen werden, der Torschütze von 1950 im Maracaná-Stadion, der in der 79. Spielminute den WM-Sieg für Uruguay gegen Brasilien holte (s. hier).

Glücksgöttin Fortuna auf Seiten Uruguays

Uruguay hatte ehrlich gesagt schon bei der Verlosung der Gruppenzugehörigkeiten für die erste WM-Runde viel Dusel gehabt. Frankreich, Südafrika und Mexiko, die zusammen mit den Celestes die Gruppe A bildeten, waren nun wirklich keine unüberwindlichen fußballerischen Schwergewichte.

Auch das Achtelfinale gegen Südkorea war praktisch ein Geschenk des Himmels, da besiegbar. Ein Länderkampf in Karate oder Kickboxing wäre höchstwahrscheinlich anders ausgegangen, aber Fußball ist nun mal abendländischer Nationalsport, insbesondere auch uruguayischer, und nicht koreanischer.

Selbst im Viertelfinale wird Uruguay auf einen leichten Gegner treffen, nämlich auf den Sieger des Matchs USA vs. Ghana. Erst im Halbfinale, in das Uruguay wohl einziehen wird, dürfte es dann für die Celeste schwer werden, wird doch der voraussichtliche Gegner Brasilien sein, meiner Prognose nach der künftige Fußball-Weltmeister, nach einem Endspiel gegen Argentinien.

Weltmeisterschaft der Überraschungen

Alle lateinamerikanischen Teams sind in's Achtelfinale der Fußball-WM eingezogen, mit der einzigen Ausnahme von Honduras, einem der Überraschungsteilnehmer am Fifa-Weltcup Südafrika 2010. Weiter mit von der Partie sind also (in alfabetischer Reihenfolge) Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko, Paraguay und Uruguay, das die erste Runde unbesiegt und ohne Gegentor gemeistert hat.

Von den afrikanischen Teams sind praktisch alle rausgeflogen, insbesondere auch die Mannschaft des Gastgeberlandes, die -ausgerechnet- gegen Uruguay mit 0:3 ihre einzige, aber entscheidende Niederlage einstecken mußte. (Gegen Mexiko hat Südafrika unentschieden gespielt und gegen Frankreich sogar gewonnen!) Ghana vertritt als einziges Land den "schwarzen Kontinent" im Achtelfinale von Südafrika 2010 und tritt heute noch gegen die USA an.

Von den asiatischen Ländern blieben Japan und Südkorea im Rennen, die Organisatoren der Fifa-WM 2002. Der dritte asiatische Teilnehmer, Nordkorea, mußte hingegen die Koffer packen, nachdem die einzige Mannschaft aus dem immer noch real existierenden Sozialismus Dresche bezogen hatte von Brasilien, Portugal (7:0!) und sogar der Elfenbeinküste.

Auch die australisch-ozeanischen WM-Teilnehmer schafften es nicht in das Achtelfinale. Australien wird wahrscheinlich nicht so schnell die 0:4-Niederlage gegen Deutschland vergessen. Neuseeland spielte dreimal unentschieden, darunter auch gegen den noch amtierenden Weltmeister Italien - eigentlich ein beachtlicher Erfolg, aber es reichte eben nicht.

Aus Europa sind noch mit dabei (in alfabetischer Reihenfolge):

  • Deutschland, das gegen Australien 4:0 brillierte und an Ausscheider Serbien überraschend mit 0:1 scheiterte;
  • England, das gegen die USA nur ein 1:1 erreichte;
  • die Niederlande, die ohne Überraschungen gegen Dänemark, Japan und Kamerun gewannen;
  • Portugal, das Nordkorea in der bisher torreichsten Partie der WM mit 7:0 in Grund und Boden fuß-ballerte und gegen WM-Titelanwärter Brasilien immerhin ein Unentschieden erreichte;
  • die Slowakei, die sich als erfolgreichste osteuropäische Mannschaft profilierte;
  • und Spanien, das sich gegen die Schweiz mit 0:1 überraschend eine Niederlage zuzog.

Morgen werden Deutschland und England gegeneinander antreten. Der Sieger wird dann mit Sicherheit im Viertelfinale gegen Argentinien spielen müssen. Niederlande gegen die Slowakei steht für übermorgen auf dem Spielplan, Spanien gegen Portugal für den folgenden Tag (29. 6.).

Frankreich hat wohl den beschämendsten Abgang dieser WM und vielleicht aller bisherigen Fußball-Weltmeisterschaften hingelegt. Zerrissen von internen Konflikten mit dem Coach, weigerte sich die Mannschaft zu trainieren. Entsprechend miserabel waren die Spielergebnisse, von denen das Unentschieden gegen Uruguay noch das beste war.

Den zweitblamabelsten Abschied nahmen wohl die Italiener, WM-Sieger von Deutschland 2006: Ein Unentschieden gegen Paraguay, ein Unentschieden gegen Neuseeland und eine Niederlage gegen die Slowakei - alle drei als Fußballnationen unbedeutend.

Griechenland verlor gegen Südkorea und besiegelte so seinen Abgang. Die Hellenen gewannen dann zwar gegen Nigeria, hatten aber gegen Argentinien keine Chance. Ebenso die Koffer packen mußten Dänemark, Serbien und Slowenien, wobei die osteuropäischen Kickerteams bei Südafrika 2010 für mehr Aufsehen gesorgt haben als erwartet!


Hintergrund-Beitrag zum Thema:


Bild: Logo der Fifa-Fußballweltmeisterschaft Südafrika 2010.

 


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