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Auswandern nach Uruguay

Auswandern nach Uruguay

Berlin: Dienstag 16.04.24 15:36 | Montevideo: Dienstag 16.04.24 10:36

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Jahrelanger Dauerkonflikt zwischen Argentinien und Uruguay

Geschrieben von Manfred Burger   
Erstellt: Dienstag, 28. April 2009

Der Streit um die Errichtung von Zellulosefabriken in Uruguay hat die Nachbarländer Argentinien und Uruguay zutiefst entzweit. Korrupte und scheinheilige Politiker der vermeintlichen 'Schwesterrepublik' Uruguays mißbrauchen naive 'Umweltschützer', um sich an Uruguay dafür zu rächen, daß ihnen dieses Geschäft und die damit verbundenen Schmiergelder entgangen sind.

Von der Weltöffentlichkeit nahezu unbeachtet befinden sich Uruguay und Argentinien seit rund vier Jahren in einem heftigen Dauerclinch, in dem sich keine Lösung abzeichnet. Es geht dabei um die Errichtung von Zellulosepastefabriken (oder einfach Zellulosefabriken) in Uruguay, der sich argentinische Politiker bis hinein in höchste Regierungskreise und aufgewiegelte sog. Umweltschützer widersetzen. Am 18. Januar 2008 verglich der uruguayische Tourismusminister, Héctor Lescano, die Situation und ihre Folgen für Uruguay mit den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York (s. Presseartikel in der uruguayischen Tageszeitung El País).

Wenn die Regierungschefs aus Buenos Aires und Montevideo sich irgendwo über den Weg laufen, z.B. beim kürzlich erfolgten V. OAS-Gipfeltreffen vom 17. bis 19. April 2009 in Port of Spain auf der Karibikinsel Trinidad und Tobago, reden sie nicht miteinander, weil die argentinische Staatschefin, Cristina Fernández de Kirchner, ihren uruguayischen Amtskollegen, Dr. Tabaré Vázquez, nicht vorläßt!

Cristina Fernández de Kirchner auf dem OAS-Gipfeltreffen 2009 in Port of Spain, Trinidad und Tobago.

 
Foto: Die argentinische Regierungschefin Cristina Fernández de Kirchner während des kürzlich stattgefundenen OAS-Gipfeltreffens in Port of Spain: Wie immer mehr besorgt um ihre Haare und die Spuren ihrer zahlreichen Liftings als um die Belange der argentinischen Bevölkerung und der Menschen in Südamerika.

Die Korruptionspraktiken des Präsidentenehepaars Kirchner gäben genügend Stoff für mehrere eigene Artikel. Nur ein Stichwort: In der Geburtsprovinz Néstor Kirchners, Santa Cruz, deren Gouverneur Kirchner von 1992 bis 2003 war, bevor er argentinischer Präsident wurde (2003-2007), genauer gesagt in dem aufstrebenden Touristenort El Calafate, sind in den letzten Jahren luxuriöse Hotels, deren Eigentümer die Kirchners (oder Familienangehörige bzw. Strohmänner von ihnen) sind, wie Pilze aus dem Boden geschossen (s. z.B. den Artikel in La Política Online v. 25. 1. 2009).

Hintergrundinformation: Zellulosepaste ist der Grundstoff für die Herstellung von Papier. Für ihre Gewinnung werden viel Holz, v.a. Eukalyptus, und viel Wasser gebraucht. Beides steht in Uruguay reichlich zur Verfügung. Außerdem sind die Unternehmen zur Wiederaufforstung verpflichtet und strengen ökologischen Schutzbestimmungen unterworfen.

Blockaden der Grenzübergänge

Seit dem 23. Dezember 2005 (!!!) werden die drei Brücken über den Río Uruguay zwischen (von Süden nach Norden) Fray Bentos (UY) und Gualeguaychú (AR), Paysandú (UY) und Colón (AR), Salto (UY) und Concordia (AR), die Uruguay und das Nachbarland Argentinien verbinden, von selbsternannten Umweltschützern blockiert, und zwar die erstgenannte Brücke ununterbrochen (!!!), die anderen beiden periodisch. Vorgeblich ist das ein Protest gegen die finnische Zellulosefabrik Botnia nahe dem uruguayischen Fray Bentos, in Betrieb seit dem 8. November 2007 und derzeit die weltweit gößte Produktionsstätte ihrer Art (Kapazität: 1 Million Tonnen Zellulosepaste pro Jahr bzw. 3.000 Tonnen pro Tag, Investitionsvolumen: rund 1 Milliarde Euros).

Die Zellulosefabrik Botnia, wenige Kilometer nördlich von Fray Bentos, Departamento Río Negro, Uruguay.

 
Foto: Die finnische Zellulosefabrik (span. "Planta de celulosa" oder schlicht "Papelera") Botnia, wenige Kilometer nördlich von Fray Bentos, Uruguay.

Hintergrundinformation: Durch diese Megainvestition wurden in Uruguay ca. 5.000 direkte und 3.000 indirekte Arbeitsplätze geschaffen. So steht es zumindest auf der Botnia-Webseite, und Ähnliches läßt auch die uruguayische Regierung verlauten. In Nueva Palmira (im Departamento Colonia), nur 80 km flußabwärts des Botnia-Standorts, wo der Río Uruguay durch den Zusammenfluß mit dem Río Paraná in den Río de la Plata übergeht, wurde extra ein neuer Hafen gebaut von einer Firma, deren Mehrheitseigner der Zellulosegigant selbst ist.

Präsident Tabaré Vázquez persönlich durchschnitt das Eröffnungsband bei der termingerechten Einweihung am 29. August 2007. Bis hierher können Hochseeschiffe gelangen. Die Zellulosepaste wird in Barkassen angeliefert und anschließend auf Ozeanfrachter verladen (s. Bericht der argentinischen Zeitung Página 12).

Seinen organisatorischen Ausdruck findet dieser 'Protest' in der "Asamblea de Gualeguaychú". Unterstützt und teilweise finanziert wird diese Ungeheuerlichkeit von führenden argentinischen Politikern, allen voran Jorge Busti, Ex-Gouverneur (bis 2007) der argentinischen Provinz Entre Ríos und Parteigenosse, Freund und Wahlkampf-Sponsor (!) des Präsidentenehepaars Kirchner. (Fray Bentos liegt im uruguayischen Departamento Río Negro. Entre Ríos ist die am anderen Flußufer liegende argentinische Nachbarprovinz.)

Argentinische Korruption – der wahre Hintergrund

Die Heuchelei könnte nicht größer sein. Argentinien betreibt selbst ca. 30 (in Worten: dreißig) Zellulosefabriken, eine Großzahl davon am Río Paraná, der nach seiner Vereinigung mit dem Río Uruguay den Río de la Plata bildet, womit auch uruguayische Interessen berührt sind. Mindestens ein Dutzend dieser Anlagen sind veraltet und richtige Umwelt-Dreckschleudern.

Der wirkliche Hintergrund dieses beispiellosen Skandals ist, daß der vormalige Gouverneur von Entre Rios, Jorge Busti, die Fabrik auf seiner Seite des Flusses haben wollte – gegen eine Schmiergeldzahlung in Millionenhöhe. Das ließen sich die Vertreter von Botnia jedoch nicht bieten und suchten und fanden daraufhin 2002 ein Abkommen mit dem damaligen uruguayischen Präsidenten Jorge Batlle.

Néstor Kirchner bei den sog. 'Umweltschützern' von Gualeguaychú

 
Foto: Der argentinische Ex-Präsident und jetzige Präsidentinnengatte, Néstor Kirchner, auf einer 'Umweltschützer'versammlung in Gualeguaychú.

Danach war das Geschrei groß – und die leer ausgegangenen argentinischen Politiker wurden über Nacht zu vehementen 'Umweltschützern', flankiert von ihnen verbundenen oder verpflichteten Medien. Das Fußvolk, das die Brücken besetzt und die Blockaden durchführt, mögen ehrlich motivierte Menschen sein, die tatsächlich glauben, etwas Gutes für das Ökosystem und die Menschheit zu tun. Dabei merken sie jedoch nicht, daß sie manipulierte und verführte Bauern in einem ganz anderen Schachspiel sind.

Daß von Seiten der argentinischen Politik nur geheuchelt wird, zeigt sich auch daran, daß bei Santo Tomé in der argentinischen Provinz Corrientes eine Zellulosefabrik von größeren Dimensionen als Botnia geplant ist, ebenfalls am Río Uruguay (s. Meldung von adnmundo.com v. 31. 7. 2008).

Vergebliche Schlichtungsversuche

Das Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 13. 7. 2006 mit 14 zu 1 Stimmen zugunsten Uruguays und des Baus der Zellulosefabrik Botnia und gegen den Antragsteller Argentinien ist wirkungslos verhallt*, und im Mercosur, der vermeintlichen Union zwischen Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, wird dieses Thema nicht wirklich behandelt, da hier AR und BR das Sagen haben (und auch separate Deals miteinander machen), während PY und UY nur Juniormitglieder sind, an der Kandare der beiden Großen. Uruguay hat dort erstmals im April 2006 eine Beschwerde gegen Argentinien vorgetragen - vergeblich (Quelle: Wikipedia).

Sogar der spanische König Juan Carlos hat sich höchstselbsten als Vermittler in diesen bilateralen Konflikt eingeschaltet (weil die spanische staatliche Zellulosefabrik Ence dabei ist ein ähnliches Projekt wie Botnia in Uruguay zu verwirklichen; s.u.) und Ende Januar 2007 einen Sonderbeauftragten an den Río de la Plata gesandt (s. Pressenotiz der argentinischen Zeitschrift Clarín) – ohne Erfolg. Auch ein gemeinsamer Appell aller uruguayischen und argentinischen Bischöfe zum Dialog und zur Beilegung des Konflikts vom 29. 8. 2008 zeitigte keine Resultate (s. Bericht der argentinischen Zeitung Página 12).

Beweise der Umweltverträglichkeit - für die Katz

Botnia hat seine Installationen mehrfach von kompetenten internationalen Organisationen und unabhängigen Experten untersuchen lassen, immer mit dem positivem Ergebnis, daß die rigorosen Umweltschutzbestimmungen eingehalten werden (z.B. der Abschlußbericht der zur Weltbank-Gruppe gehörenden International Finance Corporation vom Oktober 2006). Am 22. Januar 2008 trank der Pressesprecher der Firma, Aldo Leporati, vor versammelten Pressevertretern aus der ganzen Region ein Glas Abwasser von Botnia (s. Artikel mit Foto der uruguayischen Tageszeitung La República) – alles umsonst.

Die internationalem Recht und den immer wieder beschworenen gutnachbarlichen Beziehungen Hohn sprechenden 'Proteste' und Blockaden der Grenzübergänge gehen bis heute weiter. Da hilft es auch nichts, daß selbst der neue Gouverneur von Entre Ríos, Sergio Urribarri, ein Jahr nach der Inbetriebnahme von Botnia öffentlich erklärte, es sei "keine Kontamination des Río Uruguay festgestellt" worden (Quelle: Wikipedia).

Greenpeace ist natürlich auch gegen die Papeleras

Während der Pressekonferenz vom 12. Mai 2006 auf dem IV. EU-Lateinamerika-Gipfel (EU-LAK) in Wien, als die 61 teilnehmenden Staats- bzw. Regierungschefs (27 aus Europa, 34 aus Lateinamerika/Karibik) zu dem bei solchen Anlässen unvermeidlichen "Familienfoto" versammelt waren, ließ die von Greenpeace engagierte Karnevalskönigin von Gualeguaychú 2006, die Argentinierin Evangelina Carrozzo, ihre Hüllen -einen langen Mantel- fallen und 'protestierte' in einem knappen Pailetten-Bikini gegen die geplante Errichtung von Zellulosefabriken (span. "Papeleras", eng. "Pulpmills") im uruguayischen Fray Bentos. Sie hatte sich mit einem falschen Presseausweis, den ihr Greenpeace verschafft hatte, in das Wiener Messe- und Kongreßzentrum eingeschmuggelt (s. Pressemeldung mit Fotos in der argentinischen Zeitschrift Clarín).

Die argentinische Greenpeace-Aktivistin Evangelina Carrozzo aus Gualeguaychú protestiert auf dem IV. EU-Lateinamerika-Gipfel (EU-LAK) in Wien in knappem Bikini gegen die Errichtung von Zellulosefabriken in Uruguay.

(Vergrößerung linkes Bild hier, rechtes Bild hier.)
 
Fotos: Medienwirksame Greenpeace-Protestaktion vom 12. 5. 2006
auf dem IV. EU-LAK-Gipfel in Wien (11.-13. Mai 2006).

Übrigens: Wo wurde denn das Papier für das hochgehaltene Schild hergestellt?
Das ist wie "Atomkraft? Nein danke! Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose."

Das venezolanische Staatsoberhaupt Hugo Chavez erklärte hinterher vor Journalisten, er sei der einzige gewesen, der der jungen Frau applaudiert hätte, und fragte einen argentinischen Reporter, wer denn die Lady mit zum Gipfel gebracht habe? Ironische, aber bezeichnende Antwort: "Das war unser Präsident Kirchner." (S. Artikel auf Nodo50.org)

Die Fotos von Fräulein Carrozzo gingen erwartungsgemäß um die ganze Welt und katapultierten sie in Argentinien schlagartig in den Stand einer Berühmtheit. Als sie nach der Gipfel-Aktion in Wien in ihre Geburts- und Heimatstadt Gualeguaychú zurückkehrte, wurde sie von einer Autokarawane abgeholt und auf einem Lkw der örtlichen Feuerwehr im Triumphzug durch die Stadt (fast 80.000 Ew.) gefahren. An den Straßen standen die Leute Spalier und brachten ihr Standing Ovations dar (s. Bericht der argentinischen Tageszeitung La Nación). Die Medien huldigten ihr als "Sexbombe von Greenpeace" und "Argentiens sexyste Umweltschützerin" usw.

Anschließend trat sie eine Karriere als Nacktmodell an und posierte für praktisch alle argentinischen Herrenmagazine und spezialisierten Webseiten. Sie trat als Tänzerin im Fernsehen auf, wurde zu Talkshows eingeladen und brachte es auch zu Wikipedia-Einträgen auf Spanisch, Englisch und sogar Deutsch.

Jetzt hat sie sich an der Universidad de Buenos Aires für Kalligraphie immatrikuliert und möchte Schriftsachverständige / graphologische Gutachterin werden (s. 168 Horas v. 5. März 2009). Bleibt ihr zu wünschen, daß sie in ihren gut zweieinhalb Jahren als Busenstar genug Geld verdient hat, um ihr Studium finanzieren zu können.

Weitere geplante Zellulosefabriken in Uruguay

1.) Das spanische Staatsunternehmen Ence baut eine Zellulosefabrik mit der gleichen Kapazität wie Botnia am Río de la Plata nahe dem Weiler Punta Pereira (auch Paraje Pereyra), unweit von Conchillas im Departamento Colonia, nur ca. 50 km flußabwärts von Nueva Palmira. Die in einer Freihandelszone errichtete Anlage soll in ca. zwei Jahren fertig sein. Ursprünglich sollte sie auch in der Nähe von Fray Bentos errichtet werden (vgl. Bericht der chilenischen Fachzeitschrift Papermarket).

Die Investition beläuft sich auf rund 1,225 Milliarden Euros. Außer einer Million Tonnen Zellulosepaste soll die Fabrik jährlich auch 1 Million Megavolt elektrische Energie aus Biomasse erzeugen. Das Projekt schließt außerdem den Bau eines eigenen Hafens ein. 5.700 Arbeitsplätze sollen insgesamt entstehen.

Im September 2006 wurde das Vorhaben offiziell vorgestellt (s. Radiosender El Espectador), im Juni 2008 lagen alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen vor (s. Tageszeitung El País). Am 18. 8. 2008 berichtete "El País" über den flotten Fortgang der Bauarbeiten (s. Tageszeitung El País). Am selben Tag wurde Ence vom uruguayischen Landwirtschaftsministerium abgestraft, wegen der unautorisierten Abholzung von 80 ha. Wald (s. Tageszeitung El País).

Am 20. Januar 2009 teilte die Firma mit, daß sie angesichts der ökonomischen Großwetterlage einen Partner suche, der sich mit 3 bis 400.000 USD an dem Projekt beteilige. Bis zum 3. April 2009 (Deadline) hatten sich mehrere Interessenten bei den Spaniern beworben. Die Entscheidung der Firma wird in den nächsten Tagen erwartet (s. Tageszeitung El País). Das Rennen wird wahrscheinlich der portugiesische Zelluloseriese Portucel machen (s.u.; vgl. Tageszeitung El País).

Punta Pereira im Departamento Colonia: künftiger Standort der spanischen Zellulosefabrik Ence in Uruguay.

 
GoogleEarth-Bild: Punta Pereira im Departamento Colonia - künftiger Standort der spanischen Zellulosefabrik Ence in Uruguay.

2.) Das schwedisch-finnische Unternehmen Stora Enso wird ebenfalls eine Zellulosefabrik in Uruguay errichten, vermutlich am Río Negro im Departamento Durazno. Der Komplex wird ähnliche Dimensionen haben wie die Anlagen von Botnia und Ence und soll angeblich insgesamt 12.000 direkte und indirekte Arbeitspätze schaffen (s. Mitteilung uruguayischen Regierung v. 4. Mai 2006). Am 4. September 2006 stellte die Firma ihr Projekt offiziell vor (s. Regierungsmitteilung v. 5. 9. 2006).

Bis jetzt ist die Firma immer noch damit beschäftigt geologische Studien anzustellen. Der genaue künftige Standort der dritten uruguayischen Riesen-Papelera ist nach wie vor nicht definiert. Das Vorhaben geht aber weiter (s. Tageszeitung El País v. 7. 2. 2009).

3.) Eine vierte Riesen-Zellulosefabrik in Uruguay ist von dem portugiesischen Unternehmen Portucel projektiert, ebenfalls am Río Negro, im Departamento Tacuarembó oder auf der anderen Seite dieses Flusses in Durazno. Sie soll erheblich größer sein als die vorgenannten (Botnia, Ence und Stora Enso). Anfänglich war von einer Gesamtinvestition in Höhe von 3 Milliarden USD und der Schaffung von 5.000 direkten Arbeitsplätzen die Rede (s. Beitrag der chilenischen Fachzeitschrift Papermarket v. 28. April 2008, in dem auch auf das Vorhaben von Stora Enso Bezug genommen wird).

Die Vorgespräche zwischen der uruguayischen Regierung und Portucel scheinen inzwischen abgeschlossen zu sein, auch wenn das genaue Projekt noch nicht feststeht. Gesprochen wird nun von einer Investition zwischen 1,4 und 2,7 Milliarden USD. Es wird erwartet, daß bald ein Abkommen zwischen beiden Seiten paraphiert wird, das die Realisierung des Mega-Projekts autorisiert (s. Tageszeitung El País v. 25. 3. 2009).

 

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*Am 23. 1. 2007 entschied das gleiche Gericht mit der gleichen Mehrheit gegen den Antrag Uruguays die Brückenblockaden durch die argentinische Seite zu verurteilen. Begründung: Es bestünde keine unmittelbare Gefahr, und es würden keine irreparablen Schäden entstehen (Quelle: Wikipedia).

Kommentar vom Autor, vom 22. August 2009:

Der argentinische Botschafter in Montevideo hat jetzt die "Umweltschützer" von Gualeguaychú aufgefordert die Brückenblockaden einzustellen, weil dadurch beiden Ländern, Uruguay und Argentinien, wirtschaftlicher Schaden zugefügt wird.

Hoffentlich hört jemand auf ihn!

Kommentar von Ralph, vom 23. August 2009:

Das hoffe ich auch.
Habe letztes Jahr seinen superfetten Dienstwagen (Mercedes oder BMW der obersten Bonzenklasse) bestaunen dürfen.
Hat der keine Angst, dass Nestor ihm den zur Strafe wegrationalisiert?
Der Mann hat scheint Charisma zu haben!

Kommentar vom Autor, vom 28. September 2009:

Es ist unglaublich! Der Fall "Botnia" wird wieder vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verhandelt!

Heute und morgen wird Argentinien ein letztes Mal seine "Bedenken" gegen die Zellulosefabrik auf der uruguayischen Seite des gemeinsamen Grenzflusses Río Uruguay vortragen (Stichworte: angebliche Verschmutzung des Ökosystems und Verletzung des bilateralen Abkommens über den Río Uruguay von 1975). Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche werden dann die letzten Deklarationen Uruguays erfolgen.

Das Urteil des Gerichts wird für nächstes Jahr erwartet.

Die argentinischen Argumente sind heuchlerisch und rein politisch motiviert. Erstens wurde durch unabhängige Studien nachgewiesen, daß Botnia den Río Uruguay nur minimal belastet, wenn überhaupt. Der Pressesprecher des Unternehmens hat sogar vor versammelten Pressevertretern öffentlich ein Glas des Abwassers getrunken. Zweitens betreibt Argentinien über ein Dutzend Zellulosefabriken, die meisten davon am gleichen Fluß oder dessen Zuflüssen gelegen. Die meisten davon sind mit inzwischen veralteter Technologie ausgestattet und sind wirkliche Dreckschleudern. Drittens wollten argentinische Politiker Botnia auf ihrer Seite des Flusses haben und versuchen nun seit Jahren sich an Uruguay dafür zu rächen, daß sie den Zuschlag und die geforderten Schmiergelder nicht bekommen haben.


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