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Auswandern nach Uruguay

Auswandern nach Uruguay

Berlin: Donnerstag 28.03.24 18:39 | Montevideo: Donnerstag 28.03.24 14:39

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Besucher- und Verkaufsrekorde: Die Expo Prado 2010

Geschrieben von Manfred Burger   
Erstellt: Dienstag, 21. September 2010

Foto: Die hörnerlosen Hereford-Rinder sind die in Uruguay am weitesten verbreitete Rinderrasse.Am Sonntag ging die Expo Prado 2010 zu Ende, die vom 8. bis 19. September in Montevideo stattfand in ihrer bereits 105. Edition.

Seit vielen Jahren schon ist diese jährlich stattfindende, wichtigste Landwirtschaftsmesse Uruguays zu einem Spiegel der gesamten uruguayischen Wirtschaft und auch Gesellschaft geworden.

Foto: Die hörnerlosen Hereford-Rinder sind die in Uruguay am weitesten verbreitete Rinderrasse. Weitere hierzulande übliche Rassen sind Aberdeen Angus, Holando, Jersey, Fleckvieh u.a.m.

Neben den traditionellen Viehausstellungen und Wettbewerben (mit sehr begehrten Preisen) der verschiedenen Spezies und Rassen gab es zahlreiche Konferenzen, ein überbordendes kulturelles Rahmenprogramm, die notorischen und immer wieder spektakulären Rodeos, nicht zu vergessen auch das exuberante gastronomische Angebot, an dem mehrere regional bekannte Chefs mitwirkten.

Außerdem gab es dieses Jahr noch andere Reitwettbewerbe und Darbietungen von Fallschirmspringern der Luftwaffe. Am Sonntag, den 12. 9., wurde der größte Fruchtsalat Uruguays zubereitet mit 12.000 Portionen, die Messebesuchern geschenkt wurden. Eine Woche später gab es ein Giganto-Milchreisgericht mit 20.000 Portionen. Am Freitag, 17. 9., hatte es für alle Besucher eine Portion Schaschlik (“Brocheta”) gegeben, während am Samstag, 11. 9., Kartoffelnudeln (“Ñoquis”) auf dem Speiseplan standen - alles im Rahmen des diesjährigen Messe-Mottos “Gesunde Ernährung”.

Auch der Schönheit wurde Tribut gezollt durch verschiedene Modenschauen und, erstmalig in der Messegeschichte, die Wahl einer “Miss Expo Prado 2010”.

Auch zahlreiche technische Neuerungen wurden vorgestellt, z.B. eine mobile automatische Sprinkleranlage (s. El Espectador v. 15. 9. 2010).

Spiegel der uruguayischen Gesellschaft

Die Éxpo Prado ist nicht nur die wichtigste uruguayische Landwirtschaftsmesse. Sie ist...

  • ...die bedeutendste uruguayische Messe und Ausstellung überhaupt;
  • ...eine der größten Landwirtschaftsmessen des ganzen amerikanischen Kontinents;
  • ...ein riesiges Volksfest mit einem breiten gastronomischen und kulturellen Angebot;
  • ...einer der wichtigsten Stimmungsbarometer der uruguayischen Gesellschaft und Wirtschaft, wenn nicht der wichtigste schlechthin.

Bei der Eröffnung mit einer großen Parade war natürlich auch die Erste Bürgermeisterin Montevideos anwesend, Ana Olivera, neben vielen anderen Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik (s. Fiestas Uruguayas).

Die Expo Prado 2010 in Zahlen

2.424 Viehzüchter hatten sich eingeschrieben, und fast 1.400 Aussteller waren vertreten, darunter auch einige aus den Nachbarländern Argentinien und Brasilien, aber auch aus Spanien und sogar Indonesien. 1.100 Journalisten hatten sich akkreditiert, darunter auch welche aus Deutschland. Über 1.300 Tiere waren für die verschiedenen Wettbewerbe angemeldet: 655 Rinder, 388 Schafe, 259 Pferde, 38 Schweine und 27 Ziegen (die Preisgewinner unter den Tieren sind hier, die preisgekrönten Messestände hier zu finden).

In diesem Jahr brach die Expo Prado alle Besucherrekorde. Allein am ersten Sonntag kamen 105.000 Menschen (s. El País v. 14. 9. 2010). Bis zum Ende der Ausstellung waren es mehr als eine halbe Million Besucher/innen (vgl. El País v. 12. 9. 2010).

Mit verantwortlich dafür waren die vernünftigen Eintrittspreise: 100 Pesos kostete eine normale Eintrittskarte, Kinder bis zu 12 Jahren und Erwachsene ab 65 bezahlten unter der Woche (Mo. - Fr.) nur 55 Pesos. Kinder bis zu 6 Jahren hatten den Eintritt frei. Eine Eintrittskarte für die gesamte Expo Prado war für 600 Pesos zu haben, Studenten bekamen sie für die Hälfte. Tickets für die Plaza Prado (kulturelle Veranstaltungen ab 20.00 Uhr, mit Verzehr) gab es für 175 Pesos (vgl. El Observador v. 7. 9. 2010).

Geöffnet war die Messe täglich von 9.00 bis 21.00 Uhr. Die Busgesellschaften hatten Sonderlinien eingerichtet.

Hobbylandwirt Mujica auf der Expo Prado

Wie bekannt ist der amtierende uruguayische Präsident, José Mujica, ein begeisterter Hobbylandwirt. Außerdem war er Landwirtschaftsminister der Vázquez-Regierung. So ließ es sich der “Pepe” nicht nehmen, den Prado auch quasi als Privatmann zu besuchen, so geschehen am ersten Sonntag der Messe, wo Mujica unangekündigt frühmorgens nur in Begleitung seiner Frau und des Leiters der Ausstellung, Mario Grandal, das Messegelände und die Stände abmarschierte (s. El País v. 12. 9. 2010).

Am 15. 9. traf sich Mujica dann offiziell mit Vertretern der uruguayischen Landwirtschaftsvereinigung (ARU) und der Vereinigung der (Rind)Fleischproduzenten (INAC). Dabei herrschte Hochstimmung, denn in diesem Jahr werden die uruguayischen Fleischexporte die Argentiniens übertreffen (s. 180.com.uy v. 31. 8. 2010)!

Zuguterletzt war Mujica noch beim festlichen Schlußakt, bei dem auch Teile seines Kabinetts, der Generalstabschef und wiederum die Erste Bürgermeitsterin Montevideos anwesend waren, neben anderen hochkarätigen Persönlichkeiten.

Kulturelles Rahmenprogramm

Um einen plastischeren Eindruck des Megaevents Expo Prado 2010 zu vermitteln, seien hier die Veranstaltungen und Konzerte aufgeführt, die im Rodeostadion stattfanden und nur eine kleine Auswahl des gesamten kulturellen Rahmenprogramms darstellen:

Miss Expo Prado 2010

Erstmalig in diesem Jahr wurde auf der Landwirtschaftsmesse auch eine Mißwahl durchgeführt: 19 Schönheiten aus den 19 Departamentos traten am 12. September an, um die Krone der “Miss Expo Prado 2010” auf dem Laufsteg zu ergattern. An der Wahl konnte auch das Publikum per SMS und einer 0900-Nummer teilnehmen. Die Vorauswahl unter den weit über 100 Aspirantinnen hatte im Internet auf Facebook stattgefunden.

Foto: Miss Expo Prado 2010, Montevideo, Uruguay.

 

Foto: Die strahlenden Siegerinnen!

Miss Expo Prado 2010 (Mitte): Noelia Teperino (Peñarol, Montevideo),
Vizekönigin (links): Sofía Alberti (Carmelo, Dep. Colonia),
Prinzessin (rechts): Ana Lucía Otero (Sarandí Grande, Dep. Florida).

Miss Expo Prado-Links:

Großes Finale

Nach einem großen Auftakt und dem sehr zufriedenstellenden Verlauf der Landwirtschaftsmesse gab es auch eine große Abschlußveranstaltung.

Nach Reden des Vorsitzenden der Landwirtschaftsvereinigung (ARU) und des Landwirtschaftsministers fand ein Umzug der preisgekrönten Tiere und ihrer Züchter statt, gefolgt von einer farbenprächtigen Gaucho-Kavallerie. Anschließend inszenierte eine 60köpfige Tanzgruppe Folklore-Darbietungen. Außerdem spielte erneut das Philharmonische Orchester Montevideos auf, wiederum verstärkt durch das Duo Larbanois-Carrero.

Die Krönung zum Abschluß war dann ein Konzert des sehr beliebten Barden Jaime Roos.

Anekdotische Notiz zum Schluß:

Nicht wenige Tiere weigerten sich das mit Chlor versetzte Leitungswasser Montevideos zu trinken, sodaß sich ihre Züchter veranlaßt sahen, das gewohnte Brunnenwasser (Grundwasser) von ihren Estancias herbefördern zu lassen.

Offenbar bringt die Versorgung mit Leitungswasser nicht immer eine bessere Wasserqualität mit sich...

 


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