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Auswandern nach Uruguay

Auswandern nach Uruguay

Berlin: Dienstag 16.04.24 21:12 | Montevideo: Dienstag 16.04.24 16:12

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In Argentinien wird eine Latina zwischen 30 $ und 1 700 $ gehandelt

Geschrieben von Martin   
Erstellt: Samstag, 20. Oktober 2007

Prostitutionsnetzwerke, Ausbeutung und Tod. Die Frau als Konsummittel in den Händen ihrer Ausbeuter erleidet schreckliche Demütigungen. (Auszug: Sociedad y Tourismo)

Die heimlichen Organisationen finden überall ihre Beute, in einem Geschäft, das staatliche Immunität und öffentliches Desinteresse geniesst. Der Mensch hat sich für einige skrupellose Ausbeuter zur blossen Konsumware entwickelt. Der organisierte Menschenhandel, der der blossen sexuellen Ausbeutung dient, war schon mehrfach Anlass zur Klage zahlreicher Organisationen, Institutionen und Betroffenen. Es scheint als hätte man einen fruchtbaren Boden gefunden auf dem man, vom Gesetz unangetastet, hohe ökonomische Gewinne ernten kann.

Die UNO betrachtet die sexuelle Ausbeutung als das drittlukrativste, unzulässige Geschäft, nach dem Waffen- und Drogenhandel.

Mittendrinn steht dabei Argentinien, wo sich die Netzwerke in den letzten Jahren immer mehr verdichtet haben und die Täter sich den ökonomischen Bedingungen angepasst haben. Vorallem in den nördlichen Provinzen finden die Betreiber dieser dunklen Geschäfte reichlich Nachschub, um den stetigen Bedarf auf dem Markt zu decken.

Der organisierte Menschenhandel bringt einen jährlichen Gewinn von ca. 32 Milliarden $. Im Jahr 2005, so schätzt man, arbeiteten ca 2,5 Millionen Menschen unter ausbeuterischen Bedingungen. Laut der internationalen Gesellschaft für Migration werden jährlich 4 Millionen Frauen und Kinder zum Zweck der Sklaverei und Prostitution verkauft. Allein 2002, versichert UNICEF, wurden 1,2 Millionen Kinder als Sex-und Arbeitsware inner- und ausserhalb ihrer Herkunftsländer gehandelt. Im Dreiländereck Argentinien, Brasilien und Paraguay leiden mindestens 3500 Kinder in irgendeiner Form unter der sexuellen Ausbeutung.

Die internationale Organisation für Arbeit schätzt, dass in Argentinien mindestens eine halbe Million Personen in das dreckige Geschäft involviert sind. Im Durchschnitt rechnet man mit 10 Fällen pro Tag.

Die lezten verfügbaren Informationen weisen darauf hin, dass sich die Täter vor allem die lückenhafte Gesetzeslage zu Nutze machen. Ehemalige Drogen- und Waffenhändler wechseln nun in das Geschäft mit dem Menschenhandel. Es besteht in dieser Branche schon ein internationales Korruptionsnetzwerk und man profitiert, im Gegensatz zu den Drogen, die nur einmal konsumiert werden können und den Waffen, die einen geringeren Wiederverkaufswert haben, von der Ware Mensch, die bei einem erneuten Handel, oftmals höhere Gewinne erzielen.

Schäden:

In Übereinstimmung mit der panamerikanischen Gesundheitsorganisation tragen die Opfer meist lebenslange physische und psysische Schäden mit sich. Der sexuelle Reproduktionsbereich ist häufig durch ungewollte Schwangerschaften und ansteckende Krankheiten bedroht. Was die mentale Gesundheit betrifft, so klagen die Opfer über Gefühle der Hilflosigkeit, Depression bis hin zu Selbstmordgedanken.

Rekrutierung und Ausbeutung:

Intenationale Studien beweisen, dass der modus operandi zur Anwerbung der Opfer in fast allen Gebieten gleich ist. Oft greift man auf Frauen zurück, die niemals im Prostitutionsgewerbe tätig waren, da man sich so dem Schweigen der Betroffenen aus Scham sicher sein kann. Andererseits sind es Frauen, die aus wirtschaftlicher Not und dem fehlenden sozialen Schutz in die Prostitution gedrängt werden, in der sie eine Möglichkeit des Entrinnens für sich erkennen.

Aber wie auch immer werden zumeist “Arbeiten” in entfernten Orten angeboten, die sich am Ende der Reise als Täuschung herausstellen, dann müssen allerdings die angefallenen Reisekosten im Prostitutionsgewerbe abgearbeitet werden.

Die sexuelle Ausbeutung ist eine moderne Form der Sklaverei, jährlich verschwinden in Argentinien tausende Frauen in geheimen Netzwerken, aus denen es nur wenigen gelingt zu fliehen und noch weniger kehren in ihre alten sozialen Strukturen zurück. In der Gesellschaft legt sich ein Mantel des Schweigens über die Geschehnisse und niemand will sich mit den Opfern solidarisieren und die Täter anklagen. Im gesetzeslosen Raum geniessen die Täter die Früchte ihrer heimlichen Geschäfte, rauben, vergewaltigen und beuten ihre Opfer, oftmals bis in Tod, aus.

Manta verschwunden:

Die Frau verliess am 3. April 2002 ihr Haus in Tucumán, um sich zu einer ärztlichen Untersuchung zu begeben. An der Ecke hielt, laut Zeugenaussagen, ein Wagen, ein paar Männer stiegen aus, man schlug ihr auf den Kopf und nahm sie mit. Für zwei Tage blieb sie unauffindar, am dritten Tag fand man sie 30 km von ihrem Haus, stolpernd und mit Drogen vollgepumpt. Was folgte ist etwas konfus, obwohl alles darauf hindeutete, dass die junge Frau in die Fänge von Menschenhändlern gefallen war, ein Netz, das nach ihrem Entkommen aufgedeckt werden konnte. Es stellte sich heraus, dass sie einer Sexorgie - ihrem ersten Einsatzort - entfliehen konnte. Beim Aufdecken des Ringes fand man weitere 21 junge Frauen, die wie Manta von der Bande entführt worden waren und in Schichtdiensten vermietet wurden. Einige der Frauen wurden an verschiedene Orte im gesamten Land und sogar bis nach Spanien verschickt.

Die Jahre vergehen, das Geschäft wächst.

Für die meisten Menschen ist die sexuelle Ausbeutung ein Relikt aus vergangenen Zeiten, aber schon während der viktorianischen Epoche im England des XIX Jahrhunderts war der organisierte Frauenhandel allgemein üblich. 1885 kam ein Fall ans Licht, als ein Redakteur einer britischen Zeitung in einem Artikel schrieb, dass er für kaum 5 Pfund sich ein Mädchen kaufen konnte.

Das kaiserliche japanische Heer entführte während des Zweiten Weltkrieges Frauen, die für die Soldaten zur Verfügung stehen mussten.

Argentinien steht in dem zweifelhaften Ruf eines der grössten Netze des internationalen Sklavenhandels zu haben. In den Anfangsjahrzehnten des XX Jahrhunderts gab es die zwielichtige “Zwi Migdal” Vereinigung eine von Juden angeführte Mafiaorganisation, die Jugendliche aus Europa verschleppten, um die örtlichen Bordelle zu beliefern. (Das Buch “La Polaca” von Myrta Schalom ist eine ausgezeichnete Quelle, die die Machenschaften der Organisation beleuchten, die nach der Flucht eines Sklaven im Jahr 1930 aufflog).

Auch das 21. Jahrhundert bietet reichhaltigen Nährboden auf dem Gebiet des Menschenhandels. Nach amerikanischen Regierungsberichten zufolge werden jährlich zwischen 600 000 und 800 000 Menschen über die Grenzen hinweg gehandelt, davon sind 80 % Frauen und davon wiederum 50 % Kinder. Die Zahlen beinhalten nicht den nationalen Handel.

In Argentinien so schätzt man kosten Frauen zwischen 100 Pesos und 5000 Pesos, abhängig von dem Gebiet, dem Alter und anderen Charakteristiken. Das Department Misiones ist dabei der Hauptrekrutierungsbereich, von wo aus die jungen Frauen in die Bordelle des gesamten Landes verkauft werden.


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